Was zuerst wie ein schlaffer Witz klingt, entpuppt sich in meinen Augen bei genauerem Hinsehen als allzu logisch.

Aber fangen wir von vorne an: In den letzten zwei bis vier Jahren ließen sich immer mehr Blogger in den Sozialen Netzwerken – in erster Linie bei Facebook – nieder. Statt lediglich auf ihre eigene Website und ihren Blog zu setzen, schaffte diese stetig wachsende Szene immer mehr Reichweite in den Online-Kanälen.

Know-how fehlt

Meine Erfahrung zeigt, dass in Unternehmen das Rüstzeug für erfolgreiches Bloggen schlicht nicht vorhanden ist. Was macht ein erfolgreiches Blog aus? Und über was sollen wir eigentlich schreiben? Was interessiert unsere Leser? Und wer aus unserer Belegschaft hat die Kompetenz und Zeit dafür? Es fehlt also an allen Ecken und Enden.

Meine Beobachtung ist, dass viele Blogs von Unternehmen nach wenigen Monaten ihre Blogs einstellen, weil sie nur wenig Feedback auf ihre Inhalte erhalten. Corporate Blog, das war’s. Das liegt nicht zuletzt an der fast genetisch bedingten Ungeduld von Unternehmern. Die ersten Blogartikel werden meist nur von wenigen Lesern wahrgenommen. Das hat eine demotivierende Wirkung auf viele Corporate-Blogger. Auf Facebook hingegen steigt die Zahl der Fans oft schneller als die der Blog-Leser – ein schnelles „Gefällt mir“ auf einen Artikelauszug oder ein Bild kostet eben nicht so viel Zeit wie die Lektüre eines ganzen Artikels.

Blog langsam aufbauen

In meinen Augen dauert ein Blogaufbau mindestens ein Jahr, um vielversprechendes Feedback auf die eigenen Blog-Beiträge zu erhalten. Das Feedback kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen. Das Zauberwort an der Stelle lautet also Kontinuität.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist, dass mit den neuen Bestimmungen und Datenschutzregeln der einzelnen Social-Media-Kanäle man als User nicht immer mitkommt. Außerdem sollten wir uns auch die Fragen stellen: Wie lange existieren Twitter, Facebook und Google+ überhaupt noch? Ewig? Und wenn ja: Wie lange sind diese Kanäle noch überwiegend kostenlos zu nutzen? Die Spielregeln auf diesen Plattformen können wir nicht bestimmen. Doch mit einem eigenen Blog bestimmst Du die Regeln selbst und hast über Deine eigenen Inhalte alleinigen Zugriff und kannst Deine Marke und Individualität schärfen.

Fazit: Um sich nicht gänzlich auf Social-Media-Kanäle zu verlassen, sollte ein eigener Blog mit dem entsprechenden Sozialen Netzwerk verbunden werden. Und falls es sich Zuckerberg und Co. doch noch einmal anders überlegen und die Bezahlschranke einführen, ist Dein Content im Blog immer noch vorhanden und Deine Fans und Friends folgen Dir weiter.