3D-Druck hautnah:  Der 5. Social Media Stammtisch von „#SoMe“ fand in den Räumen des Start-Ups iGo3D statt und offenbarte den Teilnehmern neue Anwendungen und Märkte. 

Mit seiner Geschäftsidee richtet sich das junge Unternehmen überwiegend an Privatanwender. Seit Anfang September ist nun im City Center Oldenburg der erste Store Deutschlands für 3D-Drucker und -Scanner geöffnet. In einem Show-Room konnten die Teilnehmer des Stammtischs am 25. September 2013 die 3D-Drucker in Aktion bestaunen.

Zwar ist 3D-Druck in der breiten Öffentlichkeit als Technologie angekommen. Dennoch ist vielen Interessenten der Nutzen dieser Produkte nicht ganz klar. Wie genau funktioniert also diese Technologie? Die beiden Geschäftsführer Thomas Redlin und Michael Sorkin präsentierten direkt an den Geräten die Vorgehensweise – vom Entwurf über die Konstruktion bis zum fertigen Produkt.

Zunächst tastet ein hochsensibler 3D-Scanner die Konturen und Formen des zu duplizierenden Objekts ab. Anschließend werden die Daten gerastert und in eine Software übertragen, in dem der Anwender kleine Detailänderungen vornehmen kann. Nun erhitzt der 3D-Drucker das auf Maisstärke basierende Ausgangsmaterial, auch Filamente genannt. Eine feine Düse, die an einem beweglichen Arm montiert ist, arbeitet ähnlich wie eine Heißklebepistole und presst das Ausgangsmaterial auf eine ebene Druckplatte. Schichtweise entsteht nun ein Objekt mit einer Fehlertoleranz von nur 0,1 bis 0,4 mm.

Ob  das Endprodukt als Vollmaterial entsteht oder in einer porösen Wabenstruktur, kann der Anwender selbst entscheiden. Sorkin betonte, dass unter industriellen Bedingungen die Filaments abbaubar seien, so dass iGo3D besonders umweltfreundliche 3D-Druckerzeugnisse produziert. Aus ein Kilogramm Filament wird ein gleichschweres 3D-Modell gedruckt.

„Biologischer und effizienter geht es also nicht! Wir stehen am Anfang einer industriellen Revolution“, ist Sorkin überzeugt.

Die Einsatzmöglichkeiten solcher Geräte ist durch die große Anzahl verschiedener Ausgangsmaterialien enorm: angefangen von individualisierten Kabeldurchführungen über selbst gestaltete Handy Cases bis hin zur kreativ designten Stehlampe. Beispielobjekte können im Store bestaunt werden und regen zur Nachahmung an. Wer von einem Kauf absieht, kann seine Objekte von iGo3D scannen und ausdrucken lassen. Selbst Zeichnungen eines Gegenstands reichen aus, um aus 2- wieder 3D zu machen. Dank einer intuitiv zu bedienenden Software wird ein reales Objekt also nicht benötigt.

Schon jetzt ist es möglich sei, via App bestimmte Produkte zu entwerfen und an den Shop zum Ausdrucken zu senden. Sorkin: „Viele weitere Forschungs- und Entwicklungsgebiete haben das Potenzial, den Markt im 3D-Druck zu revolutionieren – ob in Form von selbst gestalteten und anschließend gedruckten Möbeln oder individualisierten Gütern des täglichen Lebens.“

Um sich und seine Produkte bekannter zu machen, setzt iGO3D ganz bewusst auf  Social Media. Über Twitter und Facebook erfahren Friends und Followers Produktneuheiten oder auch neue Anwendungen, die das kleine Oldenburger Unternehmen entwickelt hat. Besonders gern frequentiert wird der eigene YouTube-Kanal.

„Als Video-Plattform ist es genau das richtige Instrument, weil es unser Produkt in Aktion zeigt. Die Nutzer können sich also direkt ein Bild davon machen, wie das überhaupt funktioniert und stellen Fragen, die wir sofort beantworten“, betont Michael Sorkin.