Wikipedia ist neben der Webseite die erste Anlaufstelle auf der Suche nach Informationen über Unternehmen. Dabei nutzen nicht nur Privatpersonen Wikipedia für ihre Recherche. Auch Journalisten und sogar Anwälte ziehen die Enzyklopädie immer wieder als Quelle heran. Zudem lässt sich eine klare Korrelation zwischen Medienberichterstattung und Klickzahlen der Artikel feststellen. Die Klickzahlen rund um ein Medienevent schießen nicht selten um weit über 1.000 Prozent nach oben. Umso wichtiger, dass alle Informationen stimmen und das Unternehmen adäquat beschrieben ist.

Strukturen, Entscheidungsprozesse und Eigenarten oft unbekannt

Viele Entscheider in Unternehmen würden auch gerne Informationen in den Artikel über ihr Unternehmen einfügen, falsche Informationen löschen oder dazu beitragen, dass Wartungshinweise wieder verschwinden. Die Mitwirkung gestaltet sich jedoch oft schwierig. Denn die Wikipedia-Community, der auch die Aufgabe der Kontrolle neuer Inhalte zukommt, ist gegenüber der Mitarbeit von Unternehmen häufig kritisch eingestellt und Änderungen (sog. Edits) werden deutlich intensiver beobachtet als jene „normaler“ User. Hinzu kommt, dass die Strukturen, Entscheidungsprozesse und Eigenarten der Enzyklopädie für viele Außenstehende nur schwer nachvollziehbar sind. Um erfolgreich an dem Artikel über das eigene Unternehmen mitwirken zu können, ist daher das richtige Feingefühl und Vorgehen entscheidend. Dabei gilt es, zunächst über unstrittige und faktenbasierte Änderungen eine Reputation in der Community aufzubauen.

Trail-and-Error-Prinzip hindert den Aufbau der Reputation

Wer nach dem Trial-and-Error-Prinzip erste Gehversuche in der Mitwirkung unternimmt, riskiert allerdings von vornherein nicht als professioneller Helfer sondern eher als Störenfried wahrgenommen zu werden. Die Mitwirkung von Unternehmen soll eine Unterstützung für die Community sein und keine zusätzliche Arbeit bedeuten, wenn Änderungen wieder rückgängig oder anderweitig korrigiert werden müssen. Schließlich besteht die Community aus freiwilligen Helfern, die für ihre Mühe und Zeit nicht bezahlt werden.

Mit Fakten, neutralen Formulierung und Quellenangaben zum Ziel

Ziel für Unternehmen muss es also sein, über faktenbasierte und neutral formulierte Änderungen –inklusive guter Quellenangaben – eine Reputation innerhalb der Community aufzubauen. Dies ermöglicht Unternehmen später auch, an kritischen Passagen mitzuwirken, was andernfalls oft als Versuch der Schönfärberei wahrgenommen würde.

Ist ein Unternehmensartikel aber klar strukturiert, aktuell und wird das Unternehmen gut beschrieben, kann der Artikel aufgrund des hohen Ansehens des Online-Lexikons einen Imagegewinn für Unternehmen bedeuten.

Wikipedia macht also nicht nur Informationen leicht auffindbar, sondern ein Eintrag kann auch ganz entscheidend zur Reputation eines Unternehmens beitragen. Als Unternehmen kann man das Lexikon nicht mögen, es vielleicht sogar verteufeln, aber ignorieren sollte man es nicht.